Inhalt: »Wenn für Mann und Frau endlich der große Augenblick der Liebeserklärung gekommen ist, wäre es dann nicht am besten, wenn einer von beiden durch eine starke Erkältung für die nötige Ernüchterung sorgte?« schrieb die dreißigjährige Virginia Stephen am 11. Januar 1912. Am gleichen Tag macht Leonard Woolf ihr einen Heiratsantrag. Dreißig Jahre hielt ihre Ehe; selbst die Affäre mit der extravaganten Aristokratin Vita Sackville-West konnte sie nicht gefährden. Aufgewachsen in intellektueller Freiheit und finanziell gut abgesichert, gehörte Virginia zum engeren Kreis der libertären Bloomsbury-Gruppe, als sie den »mittellosen Juden« Leonard Woolf kennenlernte. Er entstammte einer orthodoxen aufstrebenden Familie und hatte sich als Kolonialbeamter in Ceylon ausgezeichnet. Sie war für ihn die Verkörperung »des Genies schlechthin«, er ihr »unverletzlicher Mittelpunkt«. sie machte Karriere als Schriftstellerin, mit Romanen, die ihr Weltruhm brachten, aber auch als konkurrenzbewusste Kritikerin: Pounds Gedichte nannte sie »Humbug«, in Joyces »Ulysses« entdeckte sie »geistige Armut«. Er war politischer Journalist, ein gefragter Redner und beriet die Labour Party. Gemeinsam gründeten sie die Hogarth Press, in der sie sich selbst und klassische Autoren der Moderne wie T. S. Eliot, Italo Svevo und Robinson Jeffers verlegten. Ihr Alltagsleben folgte seinen Regeln: morgens schrieben, nachmittags spazieren gehen, Tee trinken, lesen, abends Gäste. Als er begriff, wie krank sie war, wurde er ihr fürsorglicher Pfleger. Am 28. März ertränkte sie sich. Leonard Woolf hat seine Frau um 28 Jahre überlebt. Schlagworte:Biografie, England, Moderne Literatur, Woolf, Leonard, Woolf, Virginia Systematik: Li 3.320 Umfang: 165 S. Standort: Li 3.320 Wool ISBN: 978-3-87134-352-0
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