Inhalt: Als ihre Eltern aus Zagreb fliehen müssen, kommt Adriana mit vier Jahren zu ihrer Tante nach Italien. Dorthin wird sie ihr Leben lang zurückkehren. Als Jugendliche in den Sommerferien, mit ihrer gesamten Abiklasse - und mit all ihren Liebhabern, die Tantchens aristokratischem Blick standhalten müssen. Und auch als Adrianas Mann sie nach dreißig Jahren Ehe verlässt, ist es ihre 98-jährige Tante, die ihr am Gardasee mit jeder Menge Pasta, pragmatischen Ratschlägen und Barbesuchen zur Seite steht.Ausgerechnet Teta Jeles hundertsten Geburtstag können sie nicht miteinander feiern. Adrianas Tante ist im Pflegeheim, wegen der Pandemie darf sie keinen Besuch empfangen. Umso häufiger telefonieren die beiden miteinander. Und lassen dabei Jeles Jahrhundertleben Revue passieren. Die Kindheits- und Jugendjahre in Zagreb, die Rettung durch Giorgio, der die Tante nach Mantua brachte und den sie nur aus Dankbarkeit heiratete. Die Liebe zu Fritz Epstein, der rechtzeitig nach Australien floh. Den Umgang mit dem Altwerden und der eigenen Geschichte inmitten des Weltgeschehens.Adriana Altaras entwirft ein zartes, bewegendes und zugleich irre komisches Porträt einer wunderbar kapriziösen Frau. Ein tröstliches, ein inniges Buch, das erzählt, wie man das Leben annehmen und wie man es loslassen kann. Systematik: Bi 2 Umfang: 234 S. Standort: Bi 2 Alta ISBN: 978-3-462-00424-3
Inhalt: In seiner neuen, großen Gesamtdarstellung »Europa gegen die Juden 1880-1945« zeigt der bekannte Historiker Götz Aly, dass der Holocaust nicht allein aus der deutschen Geschichte heraus erklärbar ist. Sowohl in West- als auch in Osteuropa hatten Antisemitismus und Judenfeindschaft seit 1880 sprunghaft zugenommen - angetrieben von Nationalismus und sozialen Krisen. Erstmals stellt Götz Aly hier den modernen Antisemitismus als grenzüberschreitendes Phänomen dar. Ohne die Schuld der deutschen Täter zu mindern, zeigt er, wie Rivalität und Neid, Diskriminierung und Pogrome seit Ende des 19. Jahrhunderts vielerorts dazu beigetragen haben, den Boden für Deportationen und Völkermord zu bereiten. Während des Zweiten Weltkriegs ermordeten die nationalsozialistischen Besatzer schließlich sechs Millionen Juden, die meisten in Osteuropa, teils unter Mithilfe lokaler Polizei und Behörden. Mit seinem gesamteuropäischen Blick ermöglicht Götz Aly ein neues, umfassendes Verständnis des Holocaust. Systematik: Ge 2.71 Umfang: 431 S. Standort: Ge 2.71 Aly ISBN: 978-3-10-000428-4
Inhalt: Der in Würzburg als Ludwig Pfeuffer geborene deutsch-israelische Lyriker Jehuda Amichai erzählt in diesem Roman, einen Sommer lang, die Geschichte des jungen Jerusalemer Archäologen Joel. In einem Traum begegnet Joel seiner Jugendfreundin Ruth, die im KZ ermordet worden war, und ihm wird klar, dass der Zeitpunkt gekommen ist, seine Vergangenheit, Schicht für Schicht, zu ergründen. Da ist einerseits die Sehnsucht nach der Kindheit in dem romantischen deutschen Städtchen Weinburg, gleichzeitig ist es aber auch der Drang, Rache zu üben an den während des Naziregimes für die Judendeportationen Verantwortlichen. Während Joel schon fast entschlossen ist, an den Ort der Kindheit zu fahren, raten ihm seine Freunde, in Jerusalem zu bleiben und vielleicht in einer Liebesaffäre neue Impulse zu finden.... Von nun an vermischen sich Wirklichkeit und Imagination: Tatsächlich verliert sich Joel in einer heftigen, "unvernünftigen" Leidenschaft mit der amerikanischen Ärztin Patricia; sein Alter ego jedoch nähert sich Weinberg, der Stadt, die, halb noch zerstört, halb wiederaufgebaut, eine surreale Kulisse für seine Begegnung mit der Vergangenheit bildet. - Spannungsreich alternierend zwischen Schauplätzen und Erzählperspektiven, zwischen bestechend-klar anschaulicher und suggestiv bildreicher Sprache, zwischen der kargen , sonnenverbrannten israelischen Wüstenlandschaft und der lieblich-grünen, vom Sommerregen verwaschenen deutschen Provinz, zwischen der monomanischen Liebesbeziehung und der für alte und neue Begegnunen offenen Haltung des "Heimkehrers" - beide Erzählstränge machen in ihrer engen Verwobenheit deutlich: Die Vergangenheit lässt sich nur bewältigen, indem man sie in die Gegenwart integriert. Systematik: Sl Umfang: 404 S. Standort: Sl Amic ISBN: 978-3-492-03369-5
Inhalt: Beim Ausbruch des Zweiten Weltkrieges ist Aharon Appelfeld sieben Jahre alt, ein behütetes Kind assimilierter Juden in Czernowitz. Die Kindheit endet über Nacht: Seine Mutter wird ermordet, nach Monaten im Ghetto und dem Todesmarsch durch die Steppen der Ukraine wird er auch von seinem Vater getrennt. Sechs Jahre lang kämpft er ums Überleben, bis ihn endlich ein Schiff nach Palästina bringt. Er kommt allein und ohne Sprache, ein Vierzehnjähriger, der alles verloren hat und wieder von vorn beginnen muss. Systematik: Ge 5.5220 Umfang: 201 S. Standort: Ge 5.5220 Appe ISBN: 978-3-87134-508-1
Inhalt: Rose Ausländer, geboren 1901 in Czernowitz/ Bukowina, überlebte die Jahre 1941-44 in Czernowitz im Ghetto und in einem Kellerversteck. 1946 wanderte sie in die USA aus, 1965 zog sie nach Deutschland. Sie glaubte daran, dass auch nach der Shoa Schreiben möglich sei und arbeitete: Ihr Werk umfasst 3000 Gedichte. In seiner Auswahl präsentiert Helmut Braun die wichtigsten und schönsten Gedichte aus dem Lebenswerk dieser beeindruckenden Lyrikerin. Mit Daten zu Leben und Werk. Systematik: Di 2 Umfang: 381 S. Standort: Di 2 Ausl ISBN: 978-3-10-001540-2
Inhalt: Im Januar 2003 fand Anne Berests Mutter unter den Neujahrswünschen eine verstörende Postkarte mit nichts als den Namen ihrer vier Angehörigen, die in Auschwitz ermordet wurden; ohne Absender, ohne Unterschrift. Anne fragt nach und die Mutter erzählt ihr die tragische Geschichte der Familie Rabinowicz. Aber erst als ihre kleine Tochter in der Schule Antisemitismus erfährt, beschließt Anne, der Sache wirklich auf den Grund zu gehen. Mithilfe eines Privatdetektivs und eines Kriminologen recherchiert sie in alle erdenklichen Richtungen. Das Ergebnis ist dieser Ausnahmeroman. Er zeichnet nicht nur den ungewöhnlichen Weg der Familie nach, sondern fragt auch, ob es gelingen kann, in unserer Zeit als Jüdin ein »ganz normales« Leben zu führen. Systematik: Sl Umfang: 539 S. Standort: Sl Bere ISBN: 978-3-8270-1464-1
Inhalt: Für den Roman seiner Familie hat der Schauspieler Christian Berkel seinen Wurzeln nachgespürt. Er hat Archive besucht, Briefwechsel gelesen und Reisen unternommen. Entstanden ist ein großer Familienroman vor dem Hintergrund eines ganzen Jahrhunderts deutscher Geschichte, die Erzählung einer ungewöhnlichen Liebe. Berlin 1932: Sala und Otto sind dreizehn und siebzehn Jahre alt, als sie sich ineinander verlieben. Er stammt aus der Arbeiterklasse, sie aus einer intellektuellen jüdischen Familie. 1938 muss Sala ihre deutsche Heimat verlassen, kommt bei ihrer jüdischen Tante in Paris unter, bis die Deutschen in Frankreich einmarschieren. Während Otto als Sanitätsarzt mit der Wehrmacht in den Krieg zieht, wird Sala bei einem Fluchtversuch verraten und in einem Lager in den Pyrenäen interniert. Dort stirbt man schnell an Hunger oder Seuchen, wer bis 1943 überlebt, wird nach Auschwitz deportiert. Sala hat Glück, sie wird in einen Zug nach Leipzig gesetzt und taucht unter.Kurz vor Kriegsende gerät Otto in russische Gefangenschaft, aus der er 1950 in das zerstörte Berlin zurückkehrt. Auch für Sala beginnt mit dem Frieden eine Odyssee, die sie bis nach Buenos Aires führt. Dort versucht sie, sich ein neues Leben aufzubauen, scheitert und kehrt zurück. Zehn Jahre lang haben sie einander nicht gesehen. Aber als Sala Ottos Namen im Telefonbuch sieht, weiß sie, dass sie ihn nie vergessen hat.Mit großer Eleganz erzählt Christian Berkel den spannungsreichen Roman seiner Familie. Er führt über drei Generationen von Ascona, Berlin, Paris, Gurs und Moskau bis nach Buenos Aires. Am Ende steht die Geschichte zweier Liebender, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch ihr Leben lang nicht voneinander lassen. Systematik: Sl Umfang: 413 S. Standort: Sl Berk ISBN: 978-3-550-08196-5
Inhalt: Hélène Berrs "Pariser Tagebuch" gehört zu den bedeutendsten Zeugnissen der deutschen Besatzung während des Zweiten Weltkriegs in Frankreich: Noch im April 1942 beschreibt die junge Literaturstudentin Hélène Berr Paris als Stadt der Lebensfreude, schildert ihre erste Liebe und Unternehmungen mit Freunden. Doch schon im Juni muss sie den Judenstern tragen und berichtet von Gewalt gegen jüdische Verwandte und Bekannte. Sie lässt sich keine Angst machen und tritt einer Organisation bei, die den internierten Juden und ihren Angehörigen in dieser schweren, unsicheren Zeit beisteht. Hélène schwebt in höchster Gefahr, aber sie will nicht fliehen. Im Februar 1944 endet ihr Tagebuch; kurz darauf wird sie verhaftet und stirbt schließlich 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen. Ein bewegendes Dokument zur Geschichte des Holocaust, vergleichbar mit den Tagebüchern von Anne Frank. - Mit einem Vorwort des Literatur-Nobelpreisträgers Patrick Modiano. Systematik: Bi 2 Umfang: 318 S. Standort: Bi 2 Berr ISBN: 978-3-446-23268-6
Inhalt: Oskar Schindler und die Menschen, die er gerettet hat, sind durch Steven Spielbergs preisgekrönten Film "Schindlers Liste" einem Millionenpublikum auf der ganzen Welt bekannt geworden. Doch was geschah mit den Geretteten nach dem Ende des zweiten Weltkrieges? In diesem Buch berichten Schindler Juden, wie sie die schreckliche Zeit der Verfolgung erlebten, von ihren ganz persönlichen Erfahrungen an den vielschichtigen Menschen Oskar Schindler, wie sie ihre Erlebnisse verarbeitet haben, was aus ihnen geworden ist und wie sie heute leben. Trotz ihrer individuellen Biographien- haben sie alle eins gemeinsam: Oskar Schindler gab jedem von ihnen eine zweite Chance zu leben. Jetzt erzählen sie, was sie aus dieser Möglichkeit gemacht haben. Systematik: Ge 5.5220 Umfang: 522 S. Standort: Ge 5.5220 Schind ISBN: 978-3-404-60397-8
Inhalt: Maja wächst in Ostdeutschland auf. Ihre Mutter Astrid ist eine Karrierefrau, sie hat zwar ein Alkoholproblem, geht aber aus der Wende als Gewinnerin hervor. Majas Vater Wolf weiß hingegen nach der Wende nichts mehr mit sich anzufangen. Ein Teil der Familie driftet nach rechts.Eitans Vater ist mit Holocaust-Überlebenden aufgewachsen - Eitans Großmutter hat Theresienstadt zwar überlebt, sitzt seitdem aber tagtäglich am Fenster und wartet auf die Rückkehr ihres in Auschwitz ermordeten Bruders Sigi. Seine Mutter stammt aus dem Irak, aus dem ihre Familie nach einem Pogrom nach Israel geflohen ist. Als Maja und Eitan sich begegnen, prallen zwei Welten und zwei Leben aufeinander. Eigentlich ist es die eine, die ganz große Liebe. Aber Eitan fühlt sich nicht wohl in Deutschland und Maja nicht in Israel. Für Eitan ist es wesentlich, dass Maja Jüdin wird, doch sie kämpft mit dem Glauben.Alef erzählt die Geschichte zweier Familien, einer deutschen und einer israelischen. Es ist eine Geschichte von Schicksalsschlägen und Veränderungen, von Schuld und davon, was Liebe überwinden kann - und was nicht. Systematik: Sl Umfang: 415 S. Standort: Sl Ciob ISBN: 978-3-7530-0000-8
Inhalt: 1939 muss die elfjährige Hannah mit ihrer Familie aus Berlin fliehen, denn sie ist Jüdin. Ein Schiff soll sie nach Kuba bringen, doch nur die Wenigsten dürfen die St. Louis dort verlassen. Auch Hannahs Familie wird auseinandergerissen. 2014 sucht die elfjährige Anna nach den Wurzeln ihres bei 9/11 verstorbenen Vaters. Ein Brief ihrer Großtante enthält Fotos und erste Hinweise. Doch erst als sie zusammen mit ihrer Mutter von New York nach Kuba reist, kommt sie der Geschichte ihrer Familie wirklich nahe ... Was bedeutet es, auf der Flucht zu sein, seine Heimat zu verlieren, die Liebsten? Einfühlsam und sprachgewaltig erzählt Armando Lucas Correa die Geschichte zweier Mädchen, die zwei Kontinente und mehr als sechs Jahrzehnte trennen, die aber so vieles verbindet: die Liebe zu ihren Vätern, ihr Überlebenswille, die Hoffnung. Systematik: Sl Umfang: 430 S. Standort: Sl Corr ISBN: 978-3-7857-2602-0
Inhalt: Berlin, 1939. Für die jüdische Bevölkerung wird das Leben immer schwieriger. Wer kann, bringt sich in Sicherheit. Auch Amanda Sternberg beschließt, ihre Töchter mit der MS St. Louis nach Kuba zu schicken. Am Hafen kann sie sich jedoch nicht von der kleinen Lina trennen. So vertraut sie nur die sechsjährige Viera einem allein reisenden Ehepaar an und flieht mit Lina zu Freunden nach Frankreich. Im kleinen Ort Oradour-sur-Glane finden sie eine neue Heimat. Doch es dauert nicht lange, bis die Gräueltaten der Nationalsozialisten auch diese Zuflucht erreichen ... Eine Geschichte von Liebe und Verlust, Verzweiflung und Wagnis. Systematik: Sl Umfang: 348 S. Standort: Sl Corr ISBN: 978-3-8479-0044-3
Inhalt: Die 1300-jährige Geschichte Würzburgs ist auch geprägt durch eine lange, wechselvolle Beziehung der Stadt zu den in ihr beheimateten Juden. Beispielhaft für andere deutsche Städte zeichnen die beiden Autoren ein lebendiges Bild von Geschichte und Alltag der Würzburger Juden. Nicht nur im Hinblick auf die in den letzten Jahren stark anwachsende jüdische Gemeinde Würzburgs wird somit ein wichtiger Teil der Vergangenheit wieder bewusst gemacht. Die Texte werden ergänzt durch teilweise unveröffentlichte Bilder zum jüdischen Alltagsleben. Systematik: He 4.1 Umfang: 120 S. Standort: He 4.1 Daxe ISBN: 978-3-429-02666-0
Inhalt: Aus den Berliner Nachkriegswirren ins junge Israel - Michael Degen schreibt seine dramatische Lebensgeschichte fort. - Ganz auf sich allein gestellt, bricht der 17-jährige Michael Degen 1949 nach Israel auf, um seinen Bruder zu suchen. Er hatte zehn Jahre zuvor aus Deutschland fliehen können, während Michael die Nazizeit mit seiner Mutter im Berliner Untergrund überlebte. Ein verwirrendes Land empfängt ihn, und er muss seinen ganzen Mut aufbringen, um sich durchzuschlagen. Schließlich stößt er auf eine Spur... Packend und sehr persönlich erzählt Degen von seinen Erlebnissen in dieser fremden Heimat, den Menschen, denen er begegnet ist, seiner ersten Liebe und davon, wie es ihm gelang, den Rest seiner Familie aufzuspüren. Systematik: Bi 2 Umfang: 316 S. Standort: Bi 2 Dege ISBN: 978-3-87134-559-3
Inhalt: Der 1932 geborene Schauspieler Michael Degen berichtet in seinem autobiographischen Roman "Nicht alle waren Mörder" von seiner Zeit im Berliner Untergrund während des 2. Weltkriegs. Nach dem Tod seines Vaters, der in einem KZ schwer krank wurde, und nach der Auswanderung seines älteren Bruders nach Israel, beginnt die Flucht vor den Nazis zusammen mit seiner Mutter. Sie finden auf ihrem Weg Unterschlupf bei einer reichen Russin, einer Prostituierten, Nazigegnern und einem Familienvater, der Juden nach Polen deportierte. Selbst eine Parteigenossin der NS half den beiden Unterschlupf zu finden. Trotz harter Schicksalsschläge, wie Hunger, Krankheit und Tod, hatte der junge Michael Degen, als einer der wenigen Juden das Glück zu erfahren, dass es auch Menschen gab, die ihr Leben opferten und alles aufs Spiel setzten, um das eines andern zu retten. Systematik: Bi 2 Umfang: 332 S. Standort: Bi 2 Dege ISBN: 978-3-430-12049-4
Inhalt: Ein Dokument über Entrechtung, Verfolgung, Deportation und Tod, über Illegalität und Identitätsverlust und zugleich stiller menschlicher Hilfsbereitschaft. - Viele Angehörige der älteren Generation erinnern sich noch daran, wie die Nazis ihre Kindheit missbrauchten, ohne dass sie dies damals erfassen konnten. Wie aber erlitten die Söhne und Töchter jüdischer Eltern diese Zeit? Inge Deutschkron, in Berlin aufgewachsen, musste erfahren, was es heißt, ein jüdisches Kind zu sein. Zunächst bedeutete dies nur, nicht mit Gleichaltrigen spielen zu können, vom Schwimmen- und Sportunterricht ausgeschlossen zu sein, mehrmals die Schule zu wechseln und in andere Stadtviertel umzuziehen zu müssen. Allmählich kommt die Angst vor Verhaftungen hinzu, und bald wird der Familie klar, dass es sich um eine planmäßige Diskriminierung handelt, an deren Ende die totale Menschenverachtung und Mord stehen. Der Ausbruch des Krieges verhindert die Emigration. Ab 1941 mussten die Juden den gelben Stern tragen, die ersten Deportationen unter den 66 000 Berlinern Juden setzten ein. Die verzweifelte Angst vor dem offenbar unausweichlichen Schicksal wurde übermächtig. Für Inge Deutschkron und ihre Mutter begann nun ein Leben in Illegalität, unter fremder Identität, lebensbedrohend für sie selbst wie für ihre Freunde, die ihnen in menschlicher Solidarität Beistand gewährten. Nach Jahren der quälenden Angst vor der Entdeckung haben sie schließlich den bürokratisierten Sadismus des nationalsozialistischen Systems überlebt: zwei unter 1423 Juden in Berlin, die dem tödlichen Automatismus entronnen sind. Systematik: Bi 2 Umfang: 198 S. Standort: Bi 2 Deut ISBN: 978-3-423-30000-1
Inhalt: Paris - Wien - Odessa: Die Familie Ephrussi zählte zu den einflussreichsten in Europa. Die Familiengeschichte der jüdischen Bankiers spiegelt zugleich über 100 Jahre das Bild der europäischen Politik, Kultur und Gesellschaft. Vom Vermögen blieb nur eine Sammlung von japanischen Elfenbeinfiguren, wie z.B. der Hase mit den Bernsteinaugen.
Aus dem Engl. übers. Systematik: Bi 2 Umfang: 349 S. Standort: Bi 2 DeWa ISBN: 978-3-552-05556-8
Inhalt: Drei Leben. Zwei Welten. Ein Neuanfang. Es ist das Jahr 1913, und eine Schiffsreise nach Buenos Aires verheißt eine zweite Chance für drei junge Menschen: Der Sizilianer Rocco hat den Zorn der Mafia auf sich gezogen, als er sich weigerte, sein Leben in den Dienst der ehrenwerten Gesellschaft zu stellen. Rosetta hat in einem sizilianischen Dorf dem Don die Stirn geboten und nur knapp eine Vergewaltigung überlebt. Die russische Jüdin Raquel ist die einzige Überlebende eines Pogroms, ihre kostbarste Habe ist die Erinnerung an die Liebe ihrer Eltern. Doch das Leben in der Neuen Welt stellt sie vor schier unüberwindbare Hindernisse ... Systematik: Sl Umfang: 764 S. Standort: Sl DiFu ISBN: 978-3-404-17600-7
Inhalt: Aus dem Amerikanischen von Reinhard Kaiser. Die gute Katholikin Elisabeth Rother kennt kein Tabu, ganz egal, ob es sich um ihr Ehebett, um die Juden, um den Lieben Gott oder um die Gestapo handelt. Allerdings gibt es keine Katastrophe, nicht einmal die Flucht nach Amerika oder der Zweite Weltkrieg, die sie so sehr beschäftigt wie ihr weitverzweigter Clan. - Irene Dische löst ein ewiges Problem der Literatur: das der Autobiografie. Bekanntlich verstrickt sich jeder in ein Lügenknäuel, der sein eigenes Leben beschreiben will. Aus diesem Dilemma befreit sich die Autorin, indem sie sich dem gnadenlosen Blick ihrer überlebensgroßen Großmama aussetzt. Systematik: Sl Umfang: 365 S. Standort: Sl Disc ISBN: 978-3-455-01458-7
Inhalt: Lilli Jahn wächst in der Geborgenheit einer wohlhabenden jüdischen Familie in Köln auf. Anfang der zwanziger Jahre studiert die selbstbewusste junge Frau Medizin, sie genießt Theater und Konzerte und sie diskutiert leidenschaftlich mit ihrem protestantischen Freund und späteren Ehemann Ernst über Literatur, Kunst und Religion. Nach der von Lillis Eltern mit Skepsis betrachteten Heirat zieht das Paar nach Immenhausen bei Kassel und eröffnet eine gemeinsame Arztpraxis. Lilli Jahn bringt fünf Kinder zur Welt, während sich langsam das Gift der nationalsozialistischen Politik in ihr Leben frisst. Ihr Mann hält dem äußeren Druck nicht stand und lässt sich 1942 von ihr scheiden. Damit ist sie dem NS-Regime schutzlos ausgeliefert. Sie wird in ein Arbeitserziehungslager gebracht, ihr Sohn und ihre vier Töchter müssen den Alltag im Krieg von nun an allein bewältigen. Hunderte von Briefen, die dank glücklicher Umstände im Original überliefert sind, zeugen von dem verzweifelten Kampf der Mutter und ihrer Kinder um den Zusammenhalt der Familie. Immer wieder gelingt es Lilli Jahn, heimlich Brief aus dem Lager zu schicken. Und auch ihre Kinder schrieben unermüdlich, als wollten sie die Mutter mit möglichst vielen brieflichen Liebesbekundungen wieder zurückholen. Doch Krieg und Verfolgung nehmen ihren verhängnisvollen Lauf: Die Kinder werden in Kassel ausgebombt, Lilli Jahn kommt im Juni 1944 in Auschwitz ums Leben. Systematik: Bi 2 Umfang: 351 S. Standort: Bi 2 Jahn ISBN: 978-3-421-05634-4
Inhalt: Peter van Pels lebte von 1942 bis 1944 mit Anne Frank und zwei Familien in einem Hinterhaus in Amsterdam. Er starb 1945 an Entkräftung im KZ Mauthausen, kurz vor dem Einmarsch der Amerikaner. Die Autorin lässt ihn hier in einem fiktiven Tagebuch zu Wort kommen.
Aus dem Engl. übers. Systematik: J Umfang: 365 S. Standort: J Doga ISBN: 978-3-522-20124-7
Inhalt: Die Gedichte von Jehuda Amichai (1924 in Würzburg geboren, gestorben 2000 in Jerusalem) spiegeln ein intensives, konfliktreiches Leben voller Sinnlichkeit und Humor. »Ich bin kein Dichter, ich bin ein Mensch, der Gedicht schreibt.« So hat er sich selbst beschrieben und so sind seine Gedichte und literarischen Arbeiten insgesamt zu verstehen. Obwohl seine Arbeiten in über dreißig Sprachen übersetzt wurden, ist Jehuda Amichai in Deutschland weitgehend unbekannt. Dieses Buch versucht eine Annährung an Leben und Werk und enthält neben autobiografischen Aufzeichnungen und bisher unübersetzten Gedichten Beiträge von Literaten, Literaturwissenschaftlern und Historikern über verschiedene Aspekte seines literarischen Schaffens. - Aus dem Inhalt: Vorwort; I. Kindheit in Würzburg 1924 - 1936 (Jehuda Amichai: Mein Judentum; Christian Leo: Die deutsch-jüdischen Wurzeln Jehuda Amichais; Jehuda Amichai: Kleine Ruth; Edith Raim: Verfolgung und Exil der jüdischen Familie Hannover aus Würzburg); II. Leben und Schreiben in Palästina und Israel 1936 - 2000 (Hana Sokolov-Amichai: Jehuda Amichai - Die Jugendjahre in Palästina/Erez Israel; Glenda Abramson: Amichai und die Autobiografie); III. Auskünfte über Jehuda Amichai (Renate Eichmeier: Zwischen Krieg und Liebe - Der Dichter Jehuda Amichai; Christoph Meckel: Sätze über Jehuda Amichai); IV. Zeittafel. Systematik: Li 3.36 Umfang: 219 S. Standort: Li 3.360 Amic ISBN: 978-3-940938-98-5
Inhalt: Zwei junge Menschen, noch keine zwanzig: er ein Hamburger Schlaks aus gutbürgerlicher Familie; sie mit den dunklen Augen und dem unbefangenen Lachen, Tochter eines Wiener Zeitungsangestellten. Sie begegnen sich, sie arbeiten miteinander, sie verlieben sich - unter außergewöhnlichen Umständen. Im Sommer 1938 bereiten sich Lissy Harb und Ron Berend auf einem Landgut in Brandenburg auf ihre Ausreise nach Palästina vor; es ist eines von mehreren jüdischen Landwerken, in denen sich Jugendliche für das harte Leben im Kibbuz rüsten. Sie alle eint das Ziel, dem Terror zu entkommen, ihre einzige Hoffnung ist die Ausreiseerlaubnis ... Sommer in Brandenburg erzählt von der berührenden Beziehung zweier Menschen in einem fast idyllisch anmutenden kleinen Kosmos. Doch die Außenwelt macht sich in zunehmend barbarischer Weise bemerkbar. Wie ist eine Liebe zu leben, wenn die Spielräume immer kleiner werden? Systematik: Sl Umfang: 262 S. Standort: Sl Faes ISBN: 978-3-518-42419-3
Programm Findus Internet-OPAC findus.pl V20.236/8 auf Server windhund2.findus-internet-opac.de,
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