Inhalt: Karen Duves so lakonischer wie gnadenlos sezierender Roman über die junge Dichterin Annette von Droste-Hülshoff und die Welt der letzten Romantiker, die deutsche Märchen sammelten, während die gute alte Ordnung um sie herum zerfiel. Das Porträt einer jungen Frau in einer Welt, in der nichts so blieb, wie es war. Fräulein Nette ist eine Nervensäge! Dreiundzwanzig Jahre alt, heftig, störrisch und vorlaut, ist sie das schwarze Schaf, das nicht in die Herde ihrer adligen Verwandten passen will. Während ihre Tanten und Cousinen brav am Kamin sitzen und sticken, zieht sie mit einem Berghammer bewaffnet in die Mergelgruben, um nach Mineralien zu stöbern. Die Säume ihrer Kleider sind im Grunde immer verschmutzt! Das Schlimmste aber ist ihre scharfe Zunge. Wenn die Künstlerfreunde ihres Onkels August nach Bökerhof kommen, über Kunst und Politik sprechen, mischt sie sich ungefragt ein. Wilhelm Grimm bekommt bereits Panik, wenn er sie nur sieht. Ein Enfant terrible ist sie, wohl aber nicht für alle. Heinrich Straube, genialischer Mittelpunkt der Göttinger Poetengilde, fühlt sich jedenfalls sehr hingezogen zu der Nichte seines besten Freundes. Seine Annäherungsversuche im Treibhaus der Familie bleiben durchaus nicht unerwidert. Allerdings ist er nicht der einzige. Was folgt ist eine Liebeskatastrophe mit familiärem Flächenbrand. Historisch genau, gnadenlos entlarvend und so trocken-lakonisch und bitter-ironisch geschrieben, wie es nur Karen Duve kann. Systematik: Sl Umfang: 581 S. Standort: Sl Duve ISBN: 978-3-86971-138-6
Inhalt: Die Gedichte von Jehuda Amichai (1924 in Würzburg geboren, gestorben 2000 in Jerusalem) spiegeln ein intensives, konfliktreiches Leben voller Sinnlichkeit und Humor. »Ich bin kein Dichter, ich bin ein Mensch, der Gedicht schreibt.« So hat er sich selbst beschrieben und so sind seine Gedichte und literarischen Arbeiten insgesamt zu verstehen. Obwohl seine Arbeiten in über dreißig Sprachen übersetzt wurden, ist Jehuda Amichai in Deutschland weitgehend unbekannt. Dieses Buch versucht eine Annährung an Leben und Werk und enthält neben autobiografischen Aufzeichnungen und bisher unübersetzten Gedichten Beiträge von Literaten, Literaturwissenschaftlern und Historikern über verschiedene Aspekte seines literarischen Schaffens. - Aus dem Inhalt: Vorwort; I. Kindheit in Würzburg 1924 - 1936 (Jehuda Amichai: Mein Judentum; Christian Leo: Die deutsch-jüdischen Wurzeln Jehuda Amichais; Jehuda Amichai: Kleine Ruth; Edith Raim: Verfolgung und Exil der jüdischen Familie Hannover aus Würzburg); II. Leben und Schreiben in Palästina und Israel 1936 - 2000 (Hana Sokolov-Amichai: Jehuda Amichai - Die Jugendjahre in Palästina/Erez Israel; Glenda Abramson: Amichai und die Autobiografie); III. Auskünfte über Jehuda Amichai (Renate Eichmeier: Zwischen Krieg und Liebe - Der Dichter Jehuda Amichai; Christoph Meckel: Sätze über Jehuda Amichai); IV. Zeittafel. Systematik: Li 3.36 Umfang: 219 S. Standort: Li 3.360 Amic ISBN: 978-3-940938-98-5
Inhalt: Heinrich Vogeler, gefeierter Märchenprinz des Jugendstils, ist auf der Höhe seines Erfolgs. Im Juni 1905 wird ihm die Goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen - besonders für das nach fünfjähriger Arbeit fertiggestellte Gemälde »Das Konzert oder Sommerabend auf dem Barkenhoff«. Während es in der Öffentlichkeit als Meisterwerk gefeiert wird, ist es für Vogeler das Resultat dreifachen Scheiterns: In seiner Ehe kriselt es, sein künstlerisches Selbstbewusstsein wankt, und eine fragile Freundschaft zerbricht. Rainer Maria Rilke, der literarische Stern am Himmel der Worpsweder Künstlerkolonie, und sein »Seelenverwandter« Vogeler haben sich entfremdet - und »Das Konzert« bringt das auf subtile Weise zum Ausdruck: Rilke fehlt. Sein Platz zwischen den Frauen, die er liebt, bleibt demonstrativ leer. Was Vogeler und Rilke zueinanderführte und später trennte, welchen Anteil die Frauen daran hatten, die Kunst, das Geld und die Macht der Mäzene, davon erzählt Klaus Modick auf kunstvolle Weise: Auf der Reise zur Preisverleihung erinnert Vogeler sich an die Euphorie des gemeinsamen Aufbruchs - und an Paula Modersohn-Becker und Clara Rilke-Westhoff, die Frauen, denen Rilke in einer skandalösen Dreiecksbeziehung verbunden war. Ein groß-artiger Künstlerroman, einfühlsam, kenntnisreich, atmosphärisch und klug. Systematik: Sl Umfang: 229 S. Standort: Sl Modi ISBN: 978-3-462-04741-7
Inhalt: Als Christoph Ransmayrs Roman "Die letzte Welt" 1988 erschien, wurde er von der Kritik gefeiert wie kaum ein anderer - er wurde bisher in 29 Sprachen übersetzt. Der Roman, der an Schauplätzen in Rom und am Schwarzen Meer Antike, Gegenwart und Zukunft zusammenfließen läßt, folgt den Spuren des römischen Dichters Ovid, der im Jahr 8 n. Chr. nach Tomi am Schwarzen Meer verbannt wurde. "Die letzte Welt" erzählt von der abenteuerlichen Reise eines römischen Freundes von Ovid, der auf der Suche nach dem verschwundenen Dichter und seinem verschollenen Werk der "Metamorphosen" immer tiefer in eine rätselhafte Welt der Bilder, Figuren und wunderbaren Begebenheiten gerät - und sich in eine Romanfigur verwandelt. Systematik: Sl Umfang: 286 S. Standort: Sl Rans ISBN: 978-3-596-29538-8
Inhalt: Scharzfels im Harz 946 n. Chr.: An einem kalten Wintertag kommt Roswitha auf die Burg des Grafen Raimund aus Lothringen. Der waffenerprobte Kämpfer steht im Dienste des Königs Otto I. und sieht seine geliebte Tochter Eila immer nur auf der Durchreise. So wachsen die beiden Mädchen zusammen auf, halten einander fest, obwohl sie wie Feuer und Wasser sind. Roswitha hört Wolken und Bäume sprechen, hält stets Wachstafel und Griffel bereit, Eila hingegen ist am liebsten auf Falkenjagd. Und so wird ihre Freundschaft Jahre später auf eine harte Probe gestellt: Während Eila in die Welt hinauszieht, der italienischen Königin Adelheid zur Flucht verhilft und schließlich die wahre Liebe findet, sucht Roswitha Zuflucht hinter den schützenden Mauern von Stift Gandersheim. Das Schicksal reißt sie auseinander, ohne Hoffnung auf ein Wiedersehen... Systematik: Sl Umfang: 652 S. Standort: Sl Rieb ISBN: 978-3-453-26520-2
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