Müller, Karlheinz
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Die Bibel, wie Juden sie lesen (Würzburger Einführungen ins Judentum, Bd. 1)
wunderlichundweigand, Würzburg (2007)
Standort:
Re 6.23 Müll
Schlagworte:
Bibel, Judentum, Religion, Religiöses Leben, Thora
Details hier
Inhalt: »Bibel« ist ein christlicher Begriff. Unter anderem setzt er einen alle 39 Bücher des hebräischen Kanons einheitlich begründenden Offenbarungsrang voraus. Die Juden denken hier anders. Sie reden auch nicht von der hebräischen »Bibel«, sondern vom TANACH. Und das ist keinesfalls nur eine Abkürzung für Tora (Pentateuch), Nevi´im (Geschichtsbücher und Propheten) sowie Ketuvim (Schriften: Hagiographen). Sondern TANACH signalisiert vor allem eine in drei Stufen absteigende und sich verringernde Offenbarungsautorität. Denn nur die »schriftliche Tora« (der Pentateuch also) enthält mit den »613 Geboten und Verboten« die von G"tt den Juden ein für allemal vorgegebenen Wegmarkierungen. Diese wiederum bedürfen einer ständigen Heranführung an die sich von Generation zu Generation ändernden Antwortbedürfnisse der noch dazu in ganz unterschiedlichen Kulturen lebenden Juden. Das geschieht durch das »Lernen« und durch die nie an ein Ende kommenden streitigen Diskussionen der Schriftgelehrten, der Rabbiner und der Gemeinden. Sie schlagen sich seit eh und je im Strom und in den Bewegungen der »mündlichen Tora« nieder. Die »mündliche Tora« indessen hat nach jüdischer Überzeugung denselben Offenbarungsrang wie die »schriftliche Tora« und verlegt dadurch die Reichweite der Offenbarung weit über die Grenzen des TANACH hinaus: sie macht die Offenbarung zu einem unabschliessbaren und unbegrenzbaren Prozess. Aus einem solchen Grundwissen von den Wegen der Offenbarung erwachsen den Juden unterscheidbare Vorstellungen vom Umgang mit der »Bibel«. Um sie geht es im ersten Band der »Würzburger Einführungen in das Judentum«.. Systematik: Re 6.23 Umfang: 100 S. Standort: Re 6.23 Müll
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Re 6.23
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Sachbuch
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