Inhalt: Es ist das Jahr 1925, als Martha Thompson, Tochter eines britischen Wissenschaftlers und einer niederländischen Schauspielerin, von Amsterdam nach London reist, um in England etwas über ihren Vater zu erfahren, dessen Spur sich im Großen Krieg auf den Schlachtfeldern von Passchendaele verliert. Eine offizielle Todesnachricht hat die Familie nie erhalten. Marthas Nachforschungen führen sie in den Stadtteil Bloomsbury, in einen Kreis von Schriftstellern und Künstlern, Menschen wie Virginia Woolf, T.S. Eliot, Vanessa Bell oder Carrington, deren Kreativität und Exzentrik sie zeitweise faszinieren, zeitweise beängstigen. Sie findet eine Anstellung als Buchhändlerin und arbeitet nebenbei als Korrektorin für Virginia und Leonard Woolfs Verlag Hogarth Press. Im Hause der Woolfs erfährt sie auch, dass ihr Vater einer pazifistischen Bewegung angehörte und 1916 in London festgenommen wurde. Am Rande erlebt Martha die erstarkende Frauenbewegung in England und deren Forderung nach Wahlrecht mit. Sie hat eine kurze Affäre mit dem im Kriegsministerium arbeitenden Billy Prior, der sie bei der Suche nach ihrem Vater unterstützt. Die große Liebe findet sie jedoch in dem einige Jahre jüngeren niederländischen Juden Jakob, für dessen Familie sie in Amsterdam arbeitete und den sie in London wieder trifft. Martha erfährt auch, dass ihr Vater in einem britischen Arbeitslager für Deserteure und politische Gefangene ums Leben kam. Jakob geht trotz der antisemitischen Politik der deutschen Nazis nach Hamburg geht; Martha verlässt und bringt bei ihrer Freundin Marlow Moss in der Normandie Monate später Jakobs Kind zur Welt. Systematik: Sl Umfang: 603 S. Standort: Sl Herm ISBN: 978-3-7857-1542-0
Inhalt: »Wenn für Mann und Frau endlich der große Augenblick der Liebeserklärung gekommen ist, wäre es dann nicht am besten, wenn einer von beiden durch eine starke Erkältung für die nötige Ernüchterung sorgte?« schrieb die dreißigjährige Virginia Stephen am 11. Januar 1912. Am gleichen Tag macht Leonard Woolf ihr einen Heiratsantrag. Dreißig Jahre hielt ihre Ehe; selbst die Affäre mit der extravaganten Aristokratin Vita Sackville-West konnte sie nicht gefährden. Aufgewachsen in intellektueller Freiheit und finanziell gut abgesichert, gehörte Virginia zum engeren Kreis der libertären Bloomsbury-Gruppe, als sie den »mittellosen Juden« Leonard Woolf kennenlernte. Er entstammte einer orthodoxen aufstrebenden Familie und hatte sich als Kolonialbeamter in Ceylon ausgezeichnet. Sie war für ihn die Verkörperung »des Genies schlechthin«, er ihr »unverletzlicher Mittelpunkt«. sie machte Karriere als Schriftstellerin, mit Romanen, die ihr Weltruhm brachten, aber auch als konkurrenzbewusste Kritikerin: Pounds Gedichte nannte sie »Humbug«, in Joyces »Ulysses« entdeckte sie »geistige Armut«. Er war politischer Journalist, ein gefragter Redner und beriet die Labour Party. Gemeinsam gründeten sie die Hogarth Press, in der sie sich selbst und klassische Autoren der Moderne wie T. S. Eliot, Italo Svevo und Robinson Jeffers verlegten. Ihr Alltagsleben folgte seinen Regeln: morgens schrieben, nachmittags spazieren gehen, Tee trinken, lesen, abends Gäste. Als er begriff, wie krank sie war, wurde er ihr fürsorglicher Pfleger. Am 28. März ertränkte sie sich. Leonard Woolf hat seine Frau um 28 Jahre überlebt. Systematik: Li 3.320 Umfang: 165 S. Standort: Li 3.320 Wool ISBN: 978-3-87134-352-0
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